AKTUELLES 9 14.11.2020
Liebe Freundinnen und Freunde,
wir freuen uns sehr darüber, dass von unseren geplanten Veranstaltungen noch vor den verschärften Corona-Einschränkungen stattfinden konnten:
- Die Buchvorstellung am 13.10. - Hans Werner Otto: Rotter Blüte
- Die Philosophierunde „Zeit zu denken“ mit Andreas Steffens am 15.10.
- Der Theaterabend: Ein Bericht für eine Akademie am 26.10.
- Unser Beitrag zur WOGA am 31.10 und 01.11.
Wir haben unsere Ausstellung jedoch noch nicht abgebaut und bieten min- destens
bis zum 30.11.
Besichtigungen für jeweils wenige Personen nach Voranmeldung an. Einige Fotos findet Ihr auf unserer Homepage unter „termine“.
Leider mussten alle anderen angekündigten Veranstaltungen ausfallen. Wir hoffen, sie möglichst alle nachholen zu können.
Darüber hinaus planen wir - noch ohne Termine angeben zu können:
theaterabend
Sławomir Mrożek: Striptease mit Hans Werner Otto und Stefan Otto
buchvorstellung
Dieter Jandt: Im Tal und darüber
hinaus.
Spielereien, Spekulationen, Gedankensprünge in der Stadt
mit Dieter Jandt und dem Fotografen Guntram
Walter
Die beiden fortlaufenden Reihen
philosophie
quanten und andere rätsel
hoffen wir, baldmöglichst wieder aufnehmen zu können.
Sobald wir Genaueres sagen können, melden wir uns. Seid herzlich gegrüßt und bleibt
gesund !
Felicitas und Herbert
AKTUELLES 8 15.09.2020
Liebe Freundinnen und Freunde,
nach einer Sommerpause der besonderen Art melden wir uns zurück: auch wenn der No10 kultursalon ohnehin in den Monaten von Juni bis September vorwiegend im Hintergrund aktiv ist, sind wir dennoch von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen. So konnten wir die Zeitzeugen-Interviews zum 8. Mai 1945 nur mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen durchführen. Auch für die kommenden Monate werden solche Maßnahmen notwendig sein (s. Fußnote); es ist besonders schade, dass wir den ersten Jahrestag unserer Gründung im November 2019 nicht zusammen mit euch als ein rauschendes Fest feiern können.
Trotz alledem und alledem: wir sind froh darüber, dass wir für Herbst und Winter ein vielseitiges Programm anbieten können, dessen Oktobertermine wir euch hier vorstellen. Dabei setzten wir einige bewährte Formate fort, mit anderen betreten wir verlockendes Neuland. Insbesondere sind wir gespannt auf unsere erstmalige Teilnahme an der WOGA.
Wir freuen uns darauf, euch bei guter Laune und in bester Verfassung in der Nornenstraße 10 wieder- oder neu zu begegnen.
Felicitas und Herbert
Für alle Veranstaltungen bitten wir um eure Anmeldungen
per Email: info@no10-kultursalon-wichlinghausen.de
in Ausnahmefällen : Telefon: 0202 50 68 70
buchvorstellung
13. oktober | 19 uhr
Hans Werner Otto liest aus seinem neuen Buch
"Rotter Blüte".
Darin erzählt er von dem wechselhaften Leben eines Barmers vom Rott, Arthur Gießwein, Jahrgang 1904, der vor den Nazis fliehen musste, in Spanien gegen Franco kämpfte, Zwangsarbeit und Haft überlebte, sich nach dem Krieg für ein demokratisches Deutschland einsetzte und bei all dem auf der Suche nach einer politischen Heimat immerwieder enttäuscht wurde.
philosophie
15. oktober | 12. november |10. dezember |
jeweils 19 uhr
mit Andreas Steffens
Hierzu werden noch inhaltliche Informationen folgen.
Um Anmeldung wird gebeten. Da die Teilnehmerzahl räumlich begrenzt ist, wird besonders gebeten, zeitig mitzuteilen, wenn eine Teilnahme trotz Anmeldung nicht möglich sein sollte.
Email: H_Gerstberger@web.de Tel. 0178 / 285 78 13
Email: andreassteffens@gmx.net Tel. 0152 / 09 81 67 31
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quanten und andere rätsel
mit Herbert Gerstberger
21. oktober | 10 uhr
Geschlossene Gruppe – neue Beitritte auf Anfrage.
Email: H_Gerstberger@web.de Tel. 0178 / 285 78 13
info und buchvorstellung
22. oktober | 19 uhr
Klaus Heß und Alfredo Ramirez (Musik) vom Informationsbüro Nicaragua e.V. stellen vor:
Indigene Autonomie in Mesoamerika.
Im Widerstand gegen Vertreibung und Dominanzkultur.
nahua script 17, Februar 2020
Der neu erschienene Sammelband aus Wuppertal gibt indigenen Völkern in Mesoamerika, insbesondere in Nicaragua, Guatemala, Honduras und Mexiko, das Wort und beschreibt ihren Kampf um Land und die Verteidigung der Natur gegen Vertreibung und Landraub. Dargestellt werden indigene Organisationsformen, ihr Widerstand gegen kulturelle, wirtschaftliche und politische Bevormundung sowie Rechte und Grenzen staatlicher und supranationaler Regulation. Mit Interviews, Analysen, Kampagnen, Solidaritätsbeispielen, Serviceteil und Spendenaufruf.
theaterabend
26. oktober 19 uhr
Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie
Sie sind herzlich eingeladen, einer sehr besonderen Sitzung einer nicht näher bezeichneten Akademie beizuwohnen, irgendwann – sei es im Jahr 1917 oder 2019. Der einzige Tagesordnungspunkt ist der Bericht eines „gewesenen Affen“ über seinen fünfjährigen Lernprozess, der ihm Einlass in die „Menschengemeinschaft“ verschafft hat.
Für die Akademie wird dieser Bericht zwar "nichts wesentlich Neues beibringen" – und auch den hochverehrten Zuschauerinnen und Zuschauern wird die Rede unseres Referenten vielleicht schon wohlbekannt sein. Aber eine Verkörperung des Protagonisten persönlich zu erleben, dazu haben Sie an diesem Abend die Gelegenheit!
Der außerordentlichen Qualität des Textes wäre eigentlich nichts hinzuzufügen und die theatrale Realisierung will vor allem diesem Text dienen. SIe betont nicht nur die changierende Identität der Figur, sondern versetzt auch das Publikum implizit in eine Rolle. Dadurch kann Leichtigkeit und Genuss an den komischen Aspekten ebenso verstärkt werden wie die Berührung durch die Tragik und die Konfrontation mit Fragen und Fragwürdigkeiten der „zivilisierten Welt“.
Spiel: Herbert Gerstberger | Regie: Felicitas Miller
Weitere Termine
4./5. november 19 Uhr in der Stadtbibliothek Wetzlar
21. november 20 uhr im KUKUK, Aachen
Samstag 31. Oktober
Sonntag 1. November
samstags 14-20 Uhr
sonntags 12-18 Uhr
Über die Jahre hat sich unser Haus mit Spuren kreativen Austauschs angereichert:
mit Herberts Zeichnungen sowie Text+Grafik und mit Felicitas' Fotografien, die im Zusammenhang von Begegnungen und von unseren Theaterproduktionen entstanden sind, sowie Assemblagen von objets trouvés. Außerdem Lyrik und Kurzprosa von Lily Heisig.
Frei nach Leonard Cohen können wir sagen: „always working steady - never called it art“.
Diesen Ausdruck von Lebenskunst wollen wir anlässlich der WOGA 2020 zum ersten Mal in Form einer Ausstellung im No10 kultursalon teilen. ein abend
ein abend
für
karl otto mühl
(1923 - 2020)
7. november | 19 uhr
Die Veranstaltung ist nicht öffentlich.
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Fußnote
Das Kulturbüro der Stadt Wuppertal gibt in seinem Newsletter eine Zusammenfassung der Coronaschutzbverordnung (vom 01.09.2020 an), aus der wir die für uns relevanten Punkte hier wiedergeben:
***
Liebe Freundinnen und Freunde des No10 kultursalons,
von unserem regenreichen Sommerort im Westen Irlands schicken wir euch viele Grüße. Zwar macht der Kultursalon in der Nornenstraße eine Pause bis zum Oktober, aber mit unseren
auswärtigen Aktivitäten und unseren Planungen zum Herbst/Winter bleibt er in einer kontinuierlichen Entwicklung. Wir haben dazu schon einige Beiträge parat, anderes ist noch im Werden.
Daneben geben wir uns nach Möglichkeit den kulturellen Verlockungen unserer zweiten Heimat hin, die jedoch wegen der Pandemie vielfach gekürzt sind oder ausfallen. So mussten wir auf
den Bloomsday (16. Juni) verzichten, weil uns nach unserer Einreise eine14-tägige Quarantäne ans Haus fesselte. Jedoch könnt Ihr paar Eindrücke vom Bloomsday des vorigen
Jahres auf unserer Homepage unter dem Menupunkt „kultur in den zeiten von corona“ gewinnen.
https://no10-kultursalon.jimdofree.com/kultur-in-zeiten-von-corona/)
Ganz in unserer Nähe findet alljährlich das renommierte Clifden Arts Festival statt, das wohl auch in diesem Jahr stattfinden kann, jedoch mit reduziertem
Programm. Wir hätten gerne mit einer zweisprachig angepassten Version unseres Kafkastücks daran teilgenommen und hatten dazu bereits Verbindungen geknüpft; jedoch unter den gegebenen
Umständen konnte dies nicht ermöglicht werden.
https://www.clifdenartsfestival.ie
Unsere Herbsttermine in Wuppertal werden wir euch rechtzeitig mitteilen.
Heute aber wollen wir euch heiße Tipps zu ein paar anderweitigen Terminen geben, die uns aus dem Freundeskreis bekannt geworden sind:
1.
Am Montag, dem 27.07. wird auf WDR 5 zwischen 10 und 12 Uhr im Rahmen von "Neugier genügt" u.a. der Beitrag "Wind und Sturm" gesendet, in dem Dieter Jandt u.a. ein Interview mit der Künstlerin Birgit Pardun über die Wirkung von Kunst und auch ihrer Kunst führt. So könnt Ihr über’s Radio zwei Personen erleben, die dem no10 kultursalon seit Beginn verbunden sind!
Dieses gilt auch für die im folgenden Hinweis genannten Vortragenden:
2.
Am 3. August findet die nächste Ausgabe der traditionellen "Werkstatt-Lesungen" des "VS Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller" in unserem Bezirk statt.
Anja Liedtke und Andreas Steffens werden sich dem Thema "Die asoziale Gesellschaft und ihre Überwindung“ widmen.
Andreas Steffens schreibt dazu: „die corona-krise hat mit ihrer wucht eine krise überdeckt, in der wir schon seit langem stecken. darauf wollen wir die aufmerksamkeit
zurücklenken. denn in ihr treten die symptome der tieferliegenden gesellschaftlichen krise deutlich hervor.“
Ort: Insel e.V., im Cafe Ada in Elberfeld, I. Etage. Zeit: 03.08.2020 19:30. Freier Eintritt
3.
Wir wünschen Euch allen gute Gesundheit und beste Laune.
Eure
Felicitas und Herbert
Inis Ní, Roundstone Co. Galway, Irland
***
***
AKTUELLES 5 27.03.2020
Liebe Freundinnen und Freunde des No10 kultursalons,
wie geht es euch in der zweiten Woche der Corona-Auszeit
Hoffentlich seid Ihr alle gesund - und auch munter.
Für uns bringt diese Woche gleich fünf Terminausfälle, davon drei Theaterabende - davon einer Welttheatertag (siehe unten) !!!
Wir gewöhnen uns nolens volens an die Quarantäne, an die veränderten Bedingungen des Tätigseins und in Verbindung zu bleiben. Dazu freuen wir uns weiterhin auf eure Vorschläge und auch Rückmeldungen. Auf der Website ist unter
„allerlei >>> kultur in den zeiten von corona“
schon etwas zu besichtigen und auch das Lyriktelefon 0202 506870 ist weiterhin aktiv.
Also, in diesem Sinne bis bald!
Eure
Felicitas und Herbert
www.no10-kultursalon-wichlinghausen.de
27. März: WORLD THEATRE DAY
... aber das Kostüm bleibt am Haken.
Eigentlich sollten wir heute Abend in der Stadtbibliothek Wetzlar "Ein Bericht für eine Akademie" aufführen — Jedoch hat das Virus auch unseren Beitrag zum Theaterleben verhindert. Das ist traurig für uns und die Wetzlarer. Aber für uns ist es keine Existenzfrage, keine Bedrohung "mit existentieller Wucht" wie Marlene Miliz in der taz vom 21.3. schreibt, wie für hauptberufliche Kulturschaffende.In Wuppertal kann man sich z.B. unter www.stew.one über Unterstützungsmöglichkeiten informieren.
AKTUELLES 4 22.03.2020
Die nächsten Termine:
Unter dieser Überschrift hätten wir gerne ein neues Angebot vorgestellt. Aber die Verhältnisse in der Pandemie sind leider nicht so. In unserer Küche würden bei dem gebotenen Abstand von mindestens 1,5 m zwischen den Personen weder An- zahl noch Wohlgefühl hinreichen, um einen erfreulichen Salonabend zu gestalten. Auch ein Salonabend mit Schutzkleidung hätte allenfalls einen bizarren Charme. Daher schließen wir uns mit großem Bedauern der allgemeinen Norm an und sa- gen alles ab, wo Menschen einander körperlich nah sind. So fällt als nächstes der geplante Theaterabend am 25. März aus und ebenso die Termine zur Quantenphy- sik und zur Philosophie; beide waren für den 31. März angekündigt.
Kultur in den Zeiten von Corona
Dieser uns aufgezwungene Verzicht muss aber nicht völligen Verlust bedeuten! Kultur in den Zeiten von Corona - das ist die aktuelle und neuartige Herausforde- rung. Wie diese Krise sich bereits in der Breite kulturell nicht nur destruktiv, sondern auch anregend auswirken kann, zeigt sich exemplarisch an der stark gestiegenen Nachfrage nach Albert Camus’ Roman Die Pest. Dieser kann ja als Plädoyer für Solidarität in der Katastrophe gelesen werden. Am Ende, als die Epidemie abklingt, gelangt der Chronist und Arzt Rieux zu der Aussage, dass man aus derartigen Heimsuchungen zumindest eines lernen könne, nämlich „dass es an den Men- schen mehr zu bewundern als zu verachten gibt“.
Dem schließen wir uns gerne an in der Gewissheit, dass Bewundernswürdigkeit für alle Menschen, die sich für den Kultursalon interessieren, zutrifft. Und umgekehrt scheint in dieser Krisenzeit auch eine Bereitschaft zur Wahrnehmung großer und kleiner Wunder in Natur und Kultur zu wachsen. Wir beide erfahren in der Kontakt- sperre, dass nicht nur das Mehr an Zeit, sondern auch ein offenerer Gemütszu- stand dazu führen, dass wir uns mit Musik, mit Büchern, überhaupt mit Lebens- kunst intensiver beschäftigen als im virenfreien Leben. Vielleicht erleben einige von Euch ähnliche Effekte oder wollen umgekehrt Anregungen erhalten. So könnten wir im Rahmen des Salons in einzelnen ausgewählten Schwerpunkten einen Aus- tausch organiseren. Dazu beginnen wir hier mit folgenden Vorschlägen:
Lyriktelefon 0202 50 68 70
Wenn jemandem gerade mal die Decke auf den Kopf fällt, so ruft uns an (- wir sind ja fast immer zu Hause -) und nennt das Stichwort „Lyriktelefon“. Wir haben eine kleine Auswahl von Gedichten vorbereitet, die für uns selbst zur Zeit besondere Bedeutung besitzen. Daraus liest, wer von uns gerade den Hörer abnimmt, ohne Umschweife der Anruferin, dem Anrufer eines vor.
Gerne können wir anschließend auch über dieses Gedicht reden.
Buchbesprechungen
Sicher habt Ihr in letzter Zeit Bücher gelesen, über die Ihr anderen etwas mitteilen könnt oder auch ein Urteil abgeben wollt. Es müssen nicht Werke sein, die sich di- rekt auf die Zeiten von Corona beziehen lassen. Wenn Ihr uns eine Rezension schickt, werden wir sie (unter Eurem Namen) auf unserer Webseite veröffentlichen. Entsprechendes gilt auch für andere Medien. So sind z.B. die Sendungen von WDR5 oder Deutschlandfunk oft ergiebig und bei vielen beliebt.
Hinweise
Für solche Sendungen oder anderweitige mediale Angebote, auch für soche, die noch in der Zukunft liegen, könnt Ihr uns einen Hinweis schicken, den wir (ebenso unter Eurem Namen) auf unserer Webseite veröffentlichen. Dies bietet die Chance, dass mehrere Leute sich etwa zeitgleich mit diesem Beitrag beschäftigen und an- schließend darüber austauschen können.
Wenn Ihr weitere Ideen dieser Art habt, lasst es uns wissen!
Wir sitzen auf dem Sofa, die Sonne scheint durch die Westfenster herein und wir wünschen ganz fest, dass Ihr gesund seid und bleibt und hoffen, dass wir uns nach den Einschränkungen wieder persönlich hier im No10 kultursalon begegnen können.
Herzliche Grüße,
Eure Felicitas und Herbert
www.no10-kultursalon-wichlinghausen.de
Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie
Sie sind herzlich eingeladen, einer sehr besonderen Sitzung einer nicht näher bezeichneten Akademie beizuwohnen, irgendwann – sei es im Jahr 1917 oder 2019. Der einzige Tagesordnungspunkt ist der Bericht eines „gewesenen Affen“ über seinen fünfjährigen Lernprozess, der ihm Einlass in die „Menschengemeinschaft“ verschafft hat.
Für die Akademie wird dieser Bericht zwar "nichts wesentlich Neues beibringen" – und auch den hochverehrten Zuschauerinnen und Zuschauern wird die Rede unseres Referenten vielleicht schon wohlbekannt sein. Aber eine Verkörperung des Protagonisten persönlich zu erleben, dazu haben Sie an diesem Abend die Gelegenheit!
Der außerordentlichen Qualität des Textes wäre eigentlich nichts hinzuzufügen und die theatrale Realisierung will vor allem diesem Text dienen. SIe betont nicht nur die changierende Identität der Figur, sondern versetzt auch das Publikum implizit in eine Rolle. Dadurch kann Leichtigkeit und Genuss an den komischen Aspekten ebenso verstärkt werden wie die Berührung durch die Tragik und die Konfrontation mit Fragen und Fragwürdigkeiten der „zivilisierten Welt“.
Spiel: Herbert Gerstberger | Regie: Felicitas Miller
Termine:
22. jan 2020 19 Uhr | kultursalon
29. jan und 1. feb 2020 | Berlin
25. märz 2020 19 Uhr | kultursalon
27. märz 2020 19 Uhr | Wetzlar Stadtbibliothek
3. apr 2020 20 Uhr | KuKuK Aachen
Arbeiten am Widerspruch – Friedrich Engels zum 200. Geburtstag
hrsg. von Rainer Lucas, Reinhard Pfriem, Dieter Westhoff, Metropolis Verlag Januar 2020
mit Rainer Lucas und den Mit-Autor*innen Uta von Winterfeld und Ulrich Klan
26. feb 2020 19 Uhr | kultursalon
Ein Comic über Echnaton und Nofretete – Zum Verhältnis von Bild, Geschichte und Wahrheit
In unserem Comic "Am Horizont ein Licht" geht es um Aufstieg und Untergang des Pharaonenpaars Echnaton und Nofretete. Aber was ist wahr an der Geschichte und was erfunden? Wie wird diese Wahrheit produziert und verbreitet? Ihr seid eingeladen mit uns über Fakten und deren Bedeutung anhand eines spannenden Comics nachzudenken.
Mit Caspar von Reumont (Uni Köln) und Till von Reumont
Die Historikerin Beatrix Burghoff stellt neue Forschungsergebnisse vor (Referat / Film)
Geschlossene Gruppe – neue Beitritte auf Anfrage.
Email: H_Gerstberger@web.de Tel. 0178 / 285 78 13
Andreas Steffens
Um Anmeldung wird gebeten. Da die Teilnehmerzahl räumlich begrenzt ist, wird besonders gebeten, zeitig mitzuteilen, wenn eine Teilnahme trotz Anmeldung nicht möglich sein sollte.
Email: H_Gerstberger@web.de Tel. 0178 / 285 78 13
Email: andreassteffens@gmx.net Tel. 0152 / 09 81 67 31
Filmabend: Elser – Er hätte die Welt verändert (2015)
Einführung zur Zeitgeschichte, zur Person und zum Film von Hermann Schulz
Nach einem dreißigjährigen künstlichen Koma kehrt die Ökologie angesichts der dramatischen Auswirkungen des Klimawandels ins allgemeine Bewusstsein zurück. Der Ton ist apokalyptisch.
Erneut geht die Parole um von der „Rettung der Welt“.
Um was genau aber handelt es sich dabei? Was kann, was muss gemeint sein, wenn von der „Welt“ geredet wird? Welche Welt ist zu retten? Welche muss gerettet werden, und welche kann gerettet
werden?
Um Anmeldung wird gebeten. Da die Teilnehmerzahl räumlich begrenzt ist, wird besonders gebeten, zeitig mitzuteilen, wenn eine Teilnahme trotz Anmeldung nicht möglich sein sollte.
farewell and welcome –
am handschlag der jahrzehnte
wandern wir durch diese zeiten
alle hand in hand
Liebe Freundinnen und Freunde,
an diesem Jahreswechsel und in diesen Zeiten wünschen wir euch – uns allen – eine gute Verteilung von erhellendem Licht und erquickendem Schatten im persönlichen Leben.
Aber sowohl zuviel Licht als auch Schatten können ja im größeren Zusammenhang auch bedrohlich sein. Wir danken euch für eure Mitwirkung an dem, was unter dem Namen „Kultur“ dazu beitragen will,
die Weltläufte besser zu verstehen, zu ertragen und vielleicht sogar im Kleinen ein wenig zu verbessern. In der Hoffnung, dass es in diesem Sinne mit uns allen und dem Kultursalon weitergeht,
grüßen wir euch herzlich!
Eure Felicitas und Herbert
Gästebeitrag von Monika H. : Beispiele der Kärtchen für alle mit einem Zitat zum Vorlesen:
Frank Kafka: Ein Bericht für eine Akademie
Sie sind herzlich eingeladen, einer sehr besonderen Sitzung einer nicht näher bezeichneten Akademie beizuwohnen, irgendwann – sei es im Jahr 1917 oder 2019. Der einzige Tagesordnungspunkt ist der
Bericht eines „gewesenen Affen“ über seinen fünfjährigen Lernprozess, der ihm Einlass in die „Menschengemeinschaft“ verschafft hat. Für die Akademie wird dieser Bericht zwar „nichts wesentlich
Neues beibringen“ – und auch den hochverehrten Zuschauerinnen und Zuschauern wird die Rede unseres Referenten vielleicht schon wohlbekannt sein. Aber eine Verkörperung des Protagonisten
persönlich zu erleben, dazu haben Sie an diesem Abend im No10 kultursalon die Gelegenheit!
Der außerordentlichen Qualität des Textes wäre eigentlich nichts hinzuzufügen und die theatrale Realisierung will vor allem diesem Text dienen. Sie betont nicht nur die changierende Identität der
Figur, sondern versetzt auch das Publikum implizit in eine Rolle. Dadurch kann Leichtigkeit und Genuss an den komischen Aspekten ebenso verstärkt werden wie die Berührung durch die Tragik
und die Konfrontation mit Fragen und Fragwürdigkeiten der „zivilisierten Welt“.
Wenn auch im „traurigen" Monat November – es gibt ein freudiges Ereignis:
In der bunten Szene des Tals soll ein neuer Farbtupfer blinken: Wir gründen den No10 kultursalon.
Unter diesem Namen wollen wir unseren bisherigen Aktivitäten in Küche, Haus und Straße einen Namen und ein Format geben, sie fortsetzen und nach Kräften intensivieren und erweitern, frei nach Christian Morgenstern: " … weil sein darf, was sein kann …"
No10 kultursalon • Nornenstraße 10 • 42277 Wuppertal
Wir werden bei Sekt und Selters, Wein und Fingerfood unsere Pläne und Vorschläge für die kommenden Monate vorstellen.
Hier ein kurzes Résumé zum Start des No10 kultursalons:
Wir haben uns über die zustimmenden Rückmeldungen auf unsere Einladung von über 50 Menschen sehr gefreut!
Euer aller offenes und engagiertes Mitmachen war der Stoff, aus dem die Abende gelingen konnten und aus dem das ganze Projekt weiterhin gelingen wird.
So haben wir am 9. November nach Beiträgen zu den Daten 9.11.1918 und 9.11.1938 eine lange Gesprächsrunde mit sehr persönlichen Berichten zu den deutsch-deutschen
Ereignissen im Jahr 1989 erlebt. Am 16. November gab es zum Thema „Fremdheit“ ein paar Beiträge von Mascha Kaléko und nach dem Anhören unseres Hörspiels „Stimmen zur Stimmung“, in dem durch
fiktionale Statements von fiktiven Anwohnern ein realer Konflikt dargestellt wird, ebenso intensive Reflexionen. Das Gespräch stellte die Perspektive der Kinder in den Mittelpunkt und
führte zu einer harschen Kritik an der Autogesellschaft.
Dank an alle dafür !
Abschließend ein Überblick von beiden Abenden über die vielfältigen Anregungen, Angebote und Wünsche:
1. Neue Erkenntnisse zur Gruppe „Die Weiße Rose“ (Beatrix Burghoff)
2. Vorführung des Films über Georg Elser (mit einer Einführung von Hermann Schulz) am 9.1.2020.
3. Ein Beitrag zu der Gruppe „die Edelweißpiraten“ wäre auch noch denkbar – wer will das machen ?
Überraschend: was „alles sein kann“! Wir arbeiten jetzt an dem, was sein wird. DANKE !
Und besonderen Dank noch einmal für Mitwirkung und Unterstützung an:
Uli Klan (Musik und Beiträge rund um das Datum 9.11. ),
Andreas Steffens (Texte zum Datum und zum Philosophietreff),
Siegfried Sohn (für das
Friedrich-Engels-Band, von ihm selbst produziert in der historischen Bandwirkerei Sohn)
, Till von Reumont von soundsprofessional (tontechnische Produktion und Präsentation unseres
Hörspiels „Stimmen zur Stimmung“)
, Beate Sonneborn von sonneborndesign (Gestaltung und Produktion unseres Logos),
Birgit Pardun von orangsch für die Einrichtung
und Gestaltung unserer Homepage: www.no10-kultursalon-wichlinghausen.de
Das gewebte Band zum Engelsjahr, hergestellt von Siegfried Sohn auf dem alten Bandwebstuhl in der Bandweberei Sohn, Nornenstr. 11.
Danach waren wir, Mann und Frau, im Quantenseminar, so nennen wir es. Fünf Freundinnen und Freunde steigen mit uns die steile Treppe zu einer alten Fabrikhalle empor, die zwei kluge Menschen,
Herbert und seine Frau, sich auf bestechende Art als Wohnung eingerichtet haben. Ich liebe solche Wohnungen. Manche schaffen es doch, auszusteigen, denke ich neidisch, während ich die alten
Möbel, die Plakate, Bilder und Zeichnungen an den Wänden, den Nippes und eine Art von Staffelei mit weißen Blättern betrachte. Mich tröstet der Gedanke, dass wir auch eine Art von Aussteigern
sind – zwei alte Menschen, die in die Malschule gehen und hier ins Quantenseminar.
Die Formel für die Lichtgeschwindigkeit ist schon auf der Staffelei zu lesen: 300.000 Kilometer pro Sekunde. Manche sagen so, manche so, erklärt Professor Herbert zunächst einmal auf unsere
Frage. Wir erfahren, was wir längst wissen müssten: Was ein Tisch ist, weiß keiner, aber wir haben uns ein Modell ausgedacht, und mit dem gehen wir um. So machen wir es mit den Strahlen und den
Teilchen und mit allem, was wir vorher für feststehend hielten. Wir sind blinde Träumer, die meinen, durch strahlendes Licht zu gehen, denke ich.
Als wir nach zwei Sunden auf die Straße treten, denke ich noch stärker: Was für eine unwirkliche Wirklichkeit ringsumher! Wird sie immer noch so sein, wenn ich weg bin? Die Bäume und Häuser in
der steilen Straße beugen sich über mich. Ich glaube,
auch sie sind ratlos. Um mich herum trockener, sonniger Wintertag. Einige stumme Menschen laufen wie ziellos auf der Straße herum, wie Satzzeichen meiner Existenz. Die Anderen bestimmen mein
Leben, geben aber keine Orientierung. Bei diesen Worten würden Herbert und vielleicht auch Einstein verstehend lächeln und die Relativitätstheorie vor Augen haben.
Wieder daheim, telefoniere ich mit einem befreundeten Psychologen. Er behauptet, ich und so viele Andere interessierten sich so sehr für die Quanten-Elektronik, weil sie meinen, Gott wäre dann
wieder denkbar.